Schulbasiertes Engagement
Schulbasiertes Elternengagement
Eine institutionalisierte Mitwirkung der Eltern ist mehr als ein regelmässiger Kontakt und eine gute Atmosphäre zwischen Eltern und Lehrpersonen. Es ist ein gemeinsames Handeln, das in der Schule (schulbasiertes Engagement) oder im häuslichen Umfeld (heimbasiertes Engagement) stattfindet.
In der Schule können Eltern und Schulverantwortliche gemeinsam handeln,
- indem Eltern sich an schulischen Unternehmungen und Veranstaltungen beteiligen (Medienkurs für Eltern und Lehrpersonen, Orientierungslauf für Kinder und Eltern)
- indem Eltern Hilfeleistungen für die Schule erbringen (Mitarbeit bei Lehrausgängen, Hausaufgabenbetreuung, Mitarbeit im Unterricht)
- indem Eltern in Elterngremien mitwirken (Elternrat, Elternforum)
Damit der institutionelle Einbezug - insbesondere von Elterngremien - dauerhaft gelingt, ist in der Aufbauphase genügend Zeit und Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, Ziele, Rollen, Grenzen u.a. zu klären.
Formen
Jede Schule muss ihr eigenes Konzept entwickeln, das den örtlichen Gegebenheiten, dem Leitbild der Schule, der Konzeption, dem Schulhausteam, den Familien und deren Lebenswirklichkeiten angepasst ist. Standardformen sind:
- Handreichung Bildungsdirektion ZH zur Umsetzung des Volksschulgesetzes: Grundformen, Merkmale, Einführung der institutionalisierten Elternmitwirkung, S. 8 - 10
Einführung
Einführung und Aufbau der Elternmitwirkung (Ebenen Klasse und Schule) und die Intensivierung des schulbasierten Engagements der Eltern verlangen Sorgfalt und Geduld. Entsprechende konkrete Hinweise finden sich in vielen verschiedenen Unterlagen.
Auch die Abteilung Schulpsychologie und Schulberatung des Amts für Volksschule berät beim Aufbau sowie bei der Optimierung der Elternzusammenarbeit. Sie bietet Situationsanalysen, fachliche Inputs und Begleitung des Prozesses an.
Bedeutend für einen gelingenden Aufbau ist, dass dessen Organisation von der Schule initiiert wird.
- Standortbestimmung «Mitwirkung und Partizipation» (ZH)
- Elternmitwirkung
- Schulberatung
- Schulpsychologie und Logopädie SPL
Möglichkeiten
Elterngremien können in vielfältiger Weise mitwirken und die professionelle Arbeit an der Schule ergänzen. Beispiele:
- Klassen-Elternabende (auch Eltern können Themen einbringen, evtl. gemeinsame Vorbereitung)
- Organisation von Elternbildungsveranstaltungen
- Schulwegsicherung
- Schulanlässe (Projektwoche, Schulfest, Lager)
- Mitarbeit bei Aufgabenhilfe, Deutschkursen
Grenzen
Auf die folgenden Themen haben Elterngremien keine Einflussmöglichkeiten:
- Unterrichtsführung der Lehrpersonen
- Pädagogisches Schulprogramm
- Personalfragen
- Zeitliche Organisation des Schulbetriebs
- Klassenzuteilung
- Schulaufsicht
- Einzelinteressen
- Rechte und Pflichten
- LCH zur Elternmitwirkung auf Schulebene, Kap. 5
Gelingensfaktoren
- Ortsspezifische Konzeption mit Massnahmenkatalog
- Reglement zu Möglichkeiten und Grenzen der Mitwirkung (Kompetenzen)
- Sinnvolle und klare Zweckbestimmung für Elterngremien (Statuten)
- Klärung des Zeitbudgets und der Ressourcen für die Elternzusammenarbeit
- Controlling zur Einhaltung der Vereinbarungen und Regelungen
- Achtsame, verantwortungsvolle Beziehungspflege
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Für die operative Ebene empfiehlt sich eine Agenda der geplanten Massnahmen auf Schul- und Klassenebene. Vorteile sind:
- Liste/Tabelle der gewählten Formen, Häufigkeit und Verteilung der Zusammenarbeit
- Überschaubare Ziele, Aufgaben und die diesbezügliche Kommunikation
- Möglichkeiten und Grenzen sind erkennbar und transparent
- Zielorientiere Feinplanung
- Falschen Erwartungen und möglichen Überforderungen vorbeugen
- LCH zur Elternmitwirkung auf Schulebene, Kap. 6
Risikofaktoren
- Rasche Veränderungen der Begebenheiten
- Zeitaufwand
- Motivation seitens der Eltern und der Schule
- Falsch verstandene Einflussnahme
- Unklare Kommunikationswege
- Zu kleiner/zu grosser Handlungsspielraum