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2022

Erstmals hat der nach Einwohner gewichtete Gesamtsteuerfuss die Marke von 89 % unterschritten. Für eine kalkulatorisch ausgeglichene Rechnung wären im Berichtsjahr durchschnittlich 83 Steuerprozente notwendig gewesen. Die Investitionsausgaben sanken zwischenzeitlich um rund 40 % auf 56 Millionen Franken bei insgesamt moderatem Verschuldungsniveau.

Verlangsamtes Steuerkraftwachstum

Die Gesamtsteuerkraft wuchs um 0.9 % gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt das Wachstum unter den Erwartungen und führte aufgrund der zunehmenden Bevölkerung zu einer marginalen Senkung der Steuerkraft pro Einwohner. In über 40 % der Schulen war die Steuerkraft rückläufig, insbesondere auch bei den finanzstärksten.

Schulen mit der tiefsten/höchsten Steuerkraft pro Einwohner

Hüttlingen PSG 1'623
Rickenbach PSG 1'662
Salmsach PG 1'664
Ø Thurgau 2'200
Salenstein PG 4'463
Bottighofen PSG 4'548
Warth-Weiningen PSG 5'993

Zweites Jahr in Folge überstiegen die Ertragsüberschüsse 40 Millionen Franken

Zwei Drittel der Schulgemeinden wiesen im Berichtsjahr ein positives Rechnungsergebnis aus. Gesamthaft überstieg der Erfolg vor Gewinnverwendung im zweiten Jahr in Folge die Marke von 40 Millionen Franken. Der notwendige Steuerfuss für eine ausgeglichene Rechnung hätte bei 83 Prozent gelegen. Da die Abschöpfungsquote auf der Basis des Vorjahres deutlich geringer als prognostiziert ausgefallen war, verzeichneten insbesondere auch die Zahlergemeinden zusätzlich positive Budgetabweichungen.

Zweckgebundenes Eigenkapital wächst überdurchschnittlich

In den letzten beiden Jahren stiegen die Gewinnverwendungsanteile für zusätzliche Abschreibungen und Vorfinanzierungen überdurchschnittlich, auch bedingt durch die konsequentere Auslegung der Nutzung des Erneuerungsfonds. Inzwischen erreicht die Vorsorge für zukünftige Investitionsausgaben in die Infrastruktur ein Volumen von 125 Millionen Franken und macht rund ein Drittel des Eigenkapitals aus. Die weitere Stärkung der eigenen Mittel führt zu einer besseren Tragbarkeit des umfangreich anstehenden Investitionsvolumens für Schulanlagen. Vereinzelt besteht lokal überhöhtes Eigenkapital mit entsprechendem Handlungsspielraum.

 

Steuerfüsse sinken abermals

Im Berichtsjahr hat die steuerliche Belastung der Schulgemeinden weiter abgenommen. So sank der nach Einwohner gewichtete Gesamtsteuerfuss der Schulen um 1.1 Prozentpunkte auf 88.9 %. Der beitragsrechtliche Normsteuerfuss liegt zum Vergleich bei 93 %. Die Hälfte der Gesamtsteuerfüsse befand sich unter dieser Steuerungsgrösse, während sechs der 72 Schulen eine Belastung von über 99 % auswiesen. Während bei mehr als jeder dritten Schule eine Entlastung beschlossen werden konnte, mussten Vereinzelte erhöhen. Die Bandbreite der Steuerfüsse hat sich inzwischen auf 45 Prozentpunkte vergrössert, wobei sich die Standardabweichung relativ konstant hält.

 

Gesamtsteuerfuss der Schulen 2022

Investitionsausgaben auf tieferem Niveau

Die Investitionsausgaben sanken 2022 merklich um 38 % auf einen Wert von 56 Millionen Franken. Aufgrund des anhaltenden Schülerwachstums wird zukünftig aber wieder mit höheren Aufwendungen zu rechnen sein. Berücksichtigt man die vorgenommenen ordentlichen Abschreibungen von 38 Millionen Franken in Verbindung mit den summarischen Ertragsüberschüssen, ist von einer vollständigen Selbstfinanzierung der Investitionen und zusätzlichem Schuldenabbau auszugehen. Überdies profitierten die Schulgemeinden von marktbedingt sehr tiefen Zinsbelastungen; sie sind aber mit einem tragbaren Zinsbelastungsrisiko von 3.8 % für höhere Zinsen gerüstet.