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Finanzlage Schulgemeinden

2023

Rege Bautätigkeit in den Schulgemeinden führte zu Investitionsausgaben von 96 Millionen Franken, wobei die Realverschuldung insgesamt auf einem guten Niveau von rund 260 Millionen Franken steht. Für eine kalkulatorisch ausgeglichene Rechnung wären durchschnittlich 85 Steuerprozente erforderlich gewesen, während der bevölkerungsgewichtete Gesamtsteuerfuss für die obligatorische Schule unter 88 % sank.

Steuerkraftwachstum trotz Veranlagungsrückstand

Obwohl es bei den Steuerveranlagungen Verzögerungen gab, stieg die Steuerkraft um 2.9 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Wachstum fiel geringer aus als erwartet, bewirkte jedoch einen leichten Anstieg der durchschnittlichen Steuerkraft pro Einwohner. Einige Schulgemeinden waren mit unerwarteten Einbussen und deren finanziellen Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung konfrontiert, welche dank der mehrheitlich soliden Finanzlage aber aufgefangen werden konnten.

Schulen mit der tiefsten/höchsten Steuerkraft pro Einwohner

Bussnang-Rothenhausen PSG 1'211
Salmsach PG 1'485
Hüttlingen PG 1'604
Ø Thurgau 2'221
Salenstein PG 4'375
Bottighofen PSG 4'889
Warth-Weiningen PSG 6'383

Halbierte Ertragsüberschüsse gegenüber Vorjahr

Die Ergebnisse vor Erfolgsverwendung halbierten sich auf ein Niveau von rund 20 Millionen Franken und wurden dem zweckgebundenen Eigenkapital als Vorsorge für zukünftige Investitionen zugeführt. Der durchschnittliche Steuerfuss für eine kalkulatorisch ausgeglichene Rechnung hätte im Berichtsjahr bei 85 Prozent gelegen.

Eigenkapitalwachstum im Bereich der zweckgebundenen Baufolgekosten

Die Zweckbindung von Überschussanteilen für Vorfinanzierungen bleibt überdurchschnittlich hoch, was die Vorsorge für zukünftige Infrastrukturinvestitionen auf 141 Millionen Franken erhöht. Die kontinuierliche Stärkung der Eigenmittel verbessert die Tragbarkeit der bevorstehenden umfangreichen Investitionen in die Schulinfrastruktur. Vereinzelt besteht lokal ein überhöhtes Eigenkapital mit entsprechendem finanzpolitischem Handlungsspielraum.

 

Steuerfussniveau sinkt immer noch

Der nach Einwohner gewichtete Gesamtsteuerfuss der Schulen sank im Berichtsjahr erneut um 1.1 Prozentpunkte auf 87.8 %. Die steuerliche Belastung der Schulgemeinden erreichte damit einen absoluten Tiefststand und liegt über fünf Prozent unter dem beitragsrechtlichen Normsteuerfuss von 93 %. Insgesamt senkten 29 Schulgemeinden – mehr als ein Drittel – den Steuerfuss, während wenige Schulen erhöhen mussten. Insbesondere Körperschaften unterhalb des Normsteuerfusses konnten ihre Belastung weiter reduzieren, wodurch sich die Bandbreite der Steuerfüsse auf 51 Prozentpunkte vergrösserte.

 

Gesamtsteuerfuss der Schulen 2023

Realverschuldung ansteigend, aber auf unproblematischem Gesamtniveau

Nach den relativ geringen Investitionsausgaben des Vorjahres erhöhten sich die Ausgaben im Rechnungsjahr 2023 auf 96 Millionen Franken und lagen damit wieder in einem üblichen Bereich. In der Folge stieg das Verwaltungsvermögen und parallel auch die Nettoschuld an, welche jedoch auf einem guten Gesamtniveau verblieb. Mehr als ein Drittel der Schulgemeinden besassen Nettovermögen, während vier Schulen ein Überschuldungsrisiko trotz solidem Eigenkapital aufwiesen. Die ordentlichen Abschreibungen des Verwaltungsvermögens erreichten im Berichtsjahr 41 Millionen Franken und dürften aufgrund des zunehmenden Investitionsbedarfs weiter ansteigen. Die Schulgemeinden profitierten von sehr niedrigen Zinsbelastungen von durchschnittlich unter einem Prozent bei stabil bleibendem Zinsbelastungsrisiko von 3.8 %.